A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Spanart 

zurück Seite 1 des Tiefbohrlexikons

siehe auch Spanform

In Abhängigkeit der Bedingungen beim Zerspanvorgang findet die Spanbildung nach drei unterschiedlichen Mechanismen statt.

  • Man unterscheidet entsprechend drei Spanarten:
  • Reissspan,
  • Scherspan
       (hier wird manchmal noch in Scher- und Lamellenspan unterteilt [s.u.]),
  • Fießspan.

Die Spanart hängt vor allem vom Verformungsvermögen des Werkstückstoff ab, wesentliche weitere Einflussgrössen sind der Spanwinkel, die Schnittgeschwindigkeit, die Spanungsgrößen, das auftreten von Schwingungen und Menge, Druck und Art des Kühlschmierstoffs. 

Reissspan
Ein Reissspan tritt vor allem bei spröden Werkstoffen auf. Er springt infolge eines der Schneidkante vorauslaufenden Risses ohne wesentliche Verformung ab. Reissspäne erzeugen auf der Spanfläche geringe Reibung. Die Werkstückoberfläche ist infolge der Ausbrüche rauh.

Scherspan
Ein Scherspan entsteht, wenn der durch Scherung entstandene Span durch Überbeanspruchung des Umformvermögens immer wieder parallel zur Scherebene auseinanderreißt, die Spanbruchstücke sich parallel verschieben und dabei wieder zusammenschweißen. Durch die hohen Temperaturen auf der Spanfläche kann der Spananteil der über die Spanfläche gleitet auch ohne Risse und Verschweißungen entstehen. 

Fließspan
Das Verformungsvermögen des Materiales ist bei den gegebenen Bedingungen so hoch, so dass die Umformung in der Schereben gleichmäßig abläuft. Es entsteht ein zusammen- hängender Span.

Spanarten


Manchmal wird zwischen Fließ- und Scherspan noch der Lamellenspan als eigenständige Spanart aufgenommen. Der Lamellenspan ist ebenfalls “schuppig” wie der Scherspan, es gibt jedoch keine Bildung von Spanbruchstücken sondern nur einen Umformvorgang, entsprechend entfällt auch das Verschweißen in der Scherebene.